Am nächsten Morgen sitzen die beiden Pärchen beim Frühstücksbüffet im Frühstücksraum des Hotels. Das Büffet ist großzügig und bietet viel Abwechslung. Pitt hat sich für ein englisches Frühstück mit gebackenen Bohnen, gebratenen Würstchen und Orangensaft entschieden, die drei anderen ziehen die Variante mit Brötchen, Wurst und Käse vor. Die Stimmung der Freunde ist gedrückt, die Sorge, warum jemand hinter Pitt her ist, lässt keine wirklich gute Stimmung aufkommen.
Harry deutet zum Eingang des Frühstücksraumes. Dort ist Kurt in Begleitung einer ungefähr fünfzigjährigen, ziemlich resolut wirkenden, aber nicht unattraktiven Frau aufgetaucht und schaut sich um. Harry winkt den beiden zu und wenige Sekunden später sind sie an dem Tisch der vier Freunde. "Grüezi mitteinand" sagt Kurt und stellt seine Begleitung als Monika Marty vor. "Monika ist die beste Fachfrau in der Spurensicherung, die wir in der Schweiz und vermutlich in ganz Europa haben!"
"Zumindest die beste hier im Raum" dämpft Monika seine Euphorie, greift in eine überdimensionierte Handtasche und holt zwei große, braune Umschläge hervor.
Den einen öffnet sie sofort und knallt Pitt den Inhalt vor der Nase auf den Tisch.
" Die Glasscherben stammen von einer Skibrille mit Spezialgläsern. Die Gläser stammen von der Firma Preventosol aus Deutschland und sind speziell beschichtet. Die filtern UV-A und UB-B-Licht und wirken polarisierend. Diese Gläser werden in extrem teure Skibrillen eingebaut. Das ist dann sozusagen eine Skisonnenbrille, die nicht nur die Augen schont, sondern auch fast jeden Lichtreflex und fast jede Spiegelung von Fenstern oder Wasserflächen wegnimmt. Auch das Glitzern des Schnees ist mit diesen Brillen nicht zu sehen."
Pitt schaut die Frau an und fragt:"Gut, jetzt wissen wir, dass die Typen sich teure Brillen leisten können, aber was hat das mit den Verfolgern zu tun?"
"Sagen Sie, Herr Brett, sind sie so begriffsstutzig, wie sie tun? Das sind Brillen gewesen, mit denen diese Typen sie gar nicht hätten verfehlen können. Die haben vermutlich auf Sie gewartet und wollten Sie abfangen und entführen. Die Brillen sind Profiausstattung. Hätten die es auf Ihr Leben abgesehen, wären Sie jetzt nicht mehr hier. Hätte man es darauf abgesehen, sie umzubringen, dann hätte ein Pistolen- oder Gewehrschütze Sie immer sehen können, selbst hinter einem spiegelnden Fenster oder bei tiefstehender Sonne im glitzernden Schnee. Herr Brett, Sie sollten darauf achten, dass Sie nicht mehr alleine unterwegs sind!"
Pitt beginnt zu grübeln. Irgendjemandem muß er so auf die Füsse getreten haben, dass dieser Jemand sich an ihm rächen will. Dass jemand ide Duisburger Polizei erpressen will, erscheint ihm unwahrscheinlich. Ein ehemaliger Freund von Gabi vielleicht? Nein, das kann es nicht sein, Gabi ist schon viel zu lange in Duisburg, sie ist in quasi in Duisburg aufgewachsen. Und dass eine ehemaliger Freund extra in die Schweiz mitreist, um Pitt zu entführen? Das erscheint Pitt unsinnig.
Es muss also etwas mit Pitts Job als Polizist zu tun haben und vermutlich mit einem Fall, bei dem Pitt etwas herausgefunden hat, was für den Auftraggeber der von Pitt getöteten Beinahe-Entführern sehr gefährlich sein könnte. Nur - was kann das sein?
Monika öffnet den zweiten Umschlag. " Und das hier sollte ich Ihnen von unserem Leichenfledderer aus der Gerichtmedizin mitbringen" Sie legt Pitt einen Obduktionsbericht vor. "Der Tote aus dem schwarzen Porsche kommt aus Ihrem Land, Herr Brett. Er ist zwar nicht aus Duisburg, aber ich glaube, Oberhausen ist nicht alluzuweit von Duisburg weg, oder? Harald Hartwig heisst der Tote, ist ca. vierzig jahre alt und ging keiner geregelten Tätigkeit nach. Trotzdem ging es ihm finanziell nicht schlecht und er stand im Verdacht, an einigen krummen Geschäften wie Raub und Erpressung beteiligt gewesen zu sein. Er wird auch mit einigen ungeklärten Todesfällen in Verbindung gebracht. Ja, Amtshilfe der Duisburger Kollegen geht auch, wenn Sie nicht zuhause sind, Herr Brett. Ihre Kollegen lassen Sie übrigens schön grüßen"
Kurt hat noch ein paar Informationen über den Porsche. Es ist ein Mietwagen von einer Düsseldorfer Autovermietung für Nobelmarken, dort bekommt man ohne guten Leumund und ohne Gold- oder Platinkreditkarte noch nicht einmal ein Fahrrad ausgeliehen. Der Wagen wurde an dem Tag ausgeliehen, als Harry,Susi, Gabi und Pitt sich auf den Weg in die Schweiz gemacht haben.
In dem Wagen haben die Mitarbeiter der Spurensicherung einen Umschlag mit einigen Fotos von Pitt und Gabi gefunden, auf denen jeweils das Gesicht von Pitt mit einer Art Fadenkreuz eingekreist war. Im Handschuhfach lag eine geladene Walther P99, Kaliber 45 und im Kofferraum lagen noch eine 9 mm-Maschinenpistole vom israelischen Fabrikat UZI und ein Präzisionsgewehr vom Typ G22 im Kaliber 7,62 x 67 .300 Winchester Magnum. Passende Munition für die beiden Waffen lag kartonweise in der Mulde für das Reserverad.
"Ich weis nicht, wem sie auf den Schwanz getreten haben, Herr Brett" sagt Monika. "Aber ich denke, dass Sie wirklich in großer Gefahr sind. Mit dem G22 und dieser Munition kann man Sie auf über einen halben Kilometer Entfernung mit tödlicher Sicherheit von den Skier holen".....
Wer will etwas von Pitt?
Ist auch Gabi in Gefahr?
Hat Monika schon gefrühstückt?
7 Kommentare:
Bitte entschuldigt, es hat diesesmal gedauert. Aber irgendetwas kam immer dazwischen.......
So was von klasse geschrieben, bin begeistert. Mit all den technischen Details. Und wie der Plot weiter getriebn wird, SPITZE!!!
Daumen hoch, gefällt mir sehr gut ;-)
Na, dann pass mal auf wie der Pitt bald weitergetrieben wird....... ;-))
1a. Super
wieder mal supi rübergebracht,
kurzweilig...
freu mich auf die Fortsetzungen :)
wer ist denn jetzt dran? hab irgendwie den Überblick verloren *uggly*
Eigentlich die haselnuss - die kann aber nicht. Möchtest Du Piepe? Dann mach!
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