Mittwoch, 25. November 2009

bei Moser Junior

Als Kurt den Vernehmungsraum mit Moser erreicht, kommt Harry ihm entgegen.
„Nix aber auch gar nichts ist ihm zu entlocken, der schweigt wie eine Auster“

„Sag ihm einfach, daß wir ihn dann vorläufig freiassen müssen und das draußen ein Paar Leute rumlungern“ entgegnet Kurt und grinst verschmitzt.

Gute Idee“ sagt Harry und geht schnurstracks wieder in den Vernehmungsraum.

Hör mal mein lieber Junior, ich habe grade mit dem Richter gesprochen und der Sagt, wenn Sie nicht reden, müssen wir Sie leider vorläufig entlassen. Aber für Ihre Sicherheit können wir nicht garantieren.

Auf gar keinen Fall will ich jetzt ohne Bewachung raus, mein Leben steht auf dem Spiel, denken Sie daran wie mein Vater endete ich rede

Harry setzt sich hin und schaltet den Recorder ein.

Also erst mal, so ein guter Pianist bin ich gar nicht, oft habe ich eine Musikanlage laufen lassen. Mit der neuesten Technik ist da kein Unterschied zu hören.

Harry unterbricht ihn „Ihre musikalische Ader interessiert hier gar nicht, es geht Einzig und allein um die Sache mit dem Mikrofilm

Moser hustet
Wir alle sind nur knapp dem Tod entronnen. Die Killer arbeiten für eine Organisation, eine Korporation, die sich auf Industriespionage spezialisiert hat. Wenn Man ihr beikommen will, so wird man zerstört oder aber sie korrumpieren einen so, daß er gezwungenermaßen mitmachen muß. Der Microfilm, um den es hier geht, ist etwas ganz besonderes. Er stellt ein Verfahren dar, daß man Metall so herstellen kann, daß die Haltbarkeit bis auf den Tag genau bestimmt werden kann. Stellen Sie sich mal vor, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, wieviel Geld man damit scheffeln kann, Milliarden, von der Machtfülle die die Korporation damit gewinnt ist unvorstellbar. Die Eisenhüttenwerke sind schon länger marode und Vater wurde gezwungen da mitzumachen. Er hatte überhaupt keine Möglichkeit da raus zu kommen.Aber am Ende bekam er Angst und wollte aussteigen und das Verfahren der Metallherstellung öffentlich machen. Das Ergebnis kennen Sie ja. Ich mußte zuschauen.Daher habe ich auch in einem unbewachten Moment die Börse meines Vaters an mich genommen und sie weggeworfen. Der Bürgermeister ist auch darin verstrickt. Er ist sogar ganz hoch oben angesiedelt. Das Geld für seine Wahlkämpfe hat er sich natürlich selbst aus dem Vermögen der Korporation genommen und das nicht zu knapp. Warum sind wohl einige Kandidaten sehr früh aus dem Rennen gewesen? Die haben entweder die Hand aufgehalten oder aber sind dazu gezwungen worden. Machen sie sich eins ganz klar, die Sache ist für uns noch lange nicht ausgestanden, es sei denn, Sie geben die Formel frei und der Manipulation in der Herstellung ist nicht mehr möglich, da ja dann alles nachgewiesen werden kann.

Moser schweigt eine Weile

Mit der Säger wollte ich im Ausland untertauchen und habe daher meinen Vater ein wenig unter Druck gesetzt, aber er war ja Pleite und daher habe ich mich auf einen Deal mit der Korporation eingelassen. Wenn Sie bloß nicht soviel Glück gehabt hätten, wären wir schon längst untergetaucht.

„Namen“ erwiedert Harry nur.

Den einzigen, den ich in der oberen Etage kenne ist der Bürgermeister. Die ganze Korporation setzt sich aus ziemlich hohen Tieren in Politik und Wirschaft aus allen Erdteilen zusammen. Halt, in Genf ist auch ein Hauptmann der Polizei beteiligt.

„Das reicht erstmal“ antwortet Harry und sagt den Wärtern „Einzelzelle im Hochsicherheitstrakt und schärfste Bewachung. Die Wärter werden alle mit Maschinenpistolen ausgerüstet und nur die Besten kommen vor die Tür. Keiner, aber auch Keiner darf ohne Brett´s oder meiner Zustimmung zu ihm.“

Harry verläßt den Raum und geht zu Kurt.Dieser sagt „Einiges passt zu dem was die Säger gesagt hat, aber da ist noch viel Klärungsbedarf, zumindest haben wir jetzt einen, den wir dringend vernehmen müssen. Hoffentlich findet die Spurensicherung den Film, Eine Kopie würde ich gerne mitnehmen und unserer Forschungsabteilung geben.

So, jetzt komm, wir fahren zum Krankenhaus, Pitt ist schon da und so wie ich den einschätze, macht der grad nen Heiratsantrag, ich seh vor lauter Gesülze schon förmlich den Sabber den Bordstein runterlaufen“

Harry lacht laut auf und beide gehen zur Straße und sehen zu ihrem Entzücken den Audi. Harry geht zurück, holt den Schlüssel, setzt sich ans Steuer, fährt los und würgt den Motor ab. Kurt kriegt sich vor lauter Lachen kaum noch ein, aber Harry schafft es schließlich doch.

Kommt der nächste Heiratsantrag?
Was passiert mit dem Audi?
Kriegt Kurt auch noch was ab?
Wird die Formel öffentlich gemacht?

Dienstag, 17. November 2009

Im Vernehmungsraum

Kurt und Pitt treffen wenig später im Präsidium ein. Harry wartet bereits im Büro auf die beiden und berichtet, dass die Kollegen  die beiden Frauen, Gabriela und Susi, in die städtischen Kliniken nach Duisburg-Wedau gebracht haben und dass der behandelnde Arzt beiden eine Beruhigungsspritze gegeben hat und dass sie jetzt voraussichtlich für die nächsten Stunden schlafen werden. Ausserdem hat Harry den beiden eine Wache vor die Zimmertür gestellt und so sichergestellt, dass er und Pitt über jede Veränderung informiert werden.
"Und unsere Ehrengäste sind unten im Keller über unsere Vernehmungsräume verteilt. Die warten da jetzt ganz brav auf uns und unsere Fragen"
Pitt teilt ein. Harry bekommt den jungen Moser, er selbst kriegt Isabella Säger. Kurt darf als Schweizer keine eigene Vernehmung durchführen, soll aber Pitt begleiten.
Pitt betritt den Vernehmungsraum. Dort sitzt die Säger immer noch in dem Aufzug, in dem Pitt sie bei der Observation gesehen hat. " Hallo Isabella, dein Büro oben im Vorzimmer von Schreiner war gemütlicher? Mal sehen, was Du zu sagen hast, vielleicht gibt es ja doch noch etwas Besseres für Dich"
Kaum hat Pitt den Satz zu Ende gebracht, da beginnt die Säger auch schon und haut einen nach dem anderen in die Pfanne. Moser Senior, der neben seiner Tätigkeit bei der Eisenhütte als Industriespion tätig war und Formeln und Konstruktionszeichnungen als Mikrofilm im Backenzahn in die Schweiz zu seinem Mittelsmann gebracht hat, der Zahnarzt, der die Schmuggelkapsel in den Zahn einzementiert hat, Moser Junior, der auf seinen Konzertreisen die Kontakte gemacht hat und das Geld kassiert hat. Er habe seinen Vater erpresst, da eine seiner Liebschaften die Frau des Bürgermeisters war. Und den Bürgermeister hat er damit erpresst, dass er Fotos von der Affäre an die BLÖD-Zeitung geben wollte, wenn der Bürgermeister sich nicht als Freund Moser Seniors zeigt.
Der Flügel beinhaltet ein komplettes Fotolabor zu Herstellung von Mikrofilmen, gut versteckt in den tragenden Balken des Instruments, damit konnte Moser Junior die ganzen geheimen Akten auf Mikrofilm kopieren und dann versenden.
Dann kommt Isabella zu Ihrer Beteiligung: „ Ich habe mich bei einem Konzert in den jungen Moser verliebt und er ist sofort darauf eingegangen. Die Konzertkarte hatte ich vom Chef, ich glaube heute, dass ich dort ganz gezielt hingeschickt worden bin. Ich wusste da noch nicht, dass es ihm nur darauf ankam, mich auf Georgs Vater anzusetzen. Die beiden Mosers stehen auf den gleichen Frauentyp. Und dann habe ich im Büro mitbekommen, dass Schreiner dort dunkle Geschäfte macht. Erst wollte ich ihn anzeigen, aber dann hat er mir gezeigt, dass ich von dieser ganzen Geschichte profitieren kann, wenn ich einfach nur die Klappe halte und mit Rudolf Moser und Georg Moser ins Bett steige.“
Danach wird Isabella ruhig und sagt nichts mehr.
„Na, das war ja schon ganz gut“, sagt Kurt auf dem Flur zu Pitt, als sie nach der Vernehmung den Raum verlassen haben. Isabella wird in ihre Zelle gebracht. Pitt und Kurt wollen zu Harry in den anderen Vernehmungsraum, aber auf dem Weg dorthin klingelt Pitts Handy.
Es ist der Beamte aus dem Krankenhaus, Gabriela ist aufgewacht und fragt nach ihm.
So geht Kurt allein zu Harry und Pitt fährt ins Krankenhaus.
Gabriela sieht erschöpft aus, aber Pitt ist froh, dass er sie in die Arme nehmen kann. Fast eine halbe Stunde liegen sie sich in den Armen ohne ein Wort zu sagen. Dann bricht Gabriela das Schweigen: „Pitt, ich bin so froh, dass du da bist. Und das ich das alles halbwegs gesund überstanden habe. Meine Familie hat so viel Unglück über die Menschen gebracht und du wärst fast in die Luft gesprengt worden. Mein Bruder hat auch nicht davor zurückgeschreckt, Killer auf mich anzusetzen – ich kann es nicht glauben. Pitt, kannst Du mir verzeihen, dass ich aus einer solchen Familie komme?“
„Natürlich, Gabi, ich liebe Dich und Deine Familie ist mir egal. Ich will mit Dir zusammenbleiben. Wenn Du das auch willst – als meine Frau. Was sagst Du dazu? Du musst nicht sofort antworten, ich lasse Dir Zeit!“
Gabriela schaut Pitt in die Augen: „ Ja, Pitt, ich will Deine Frau werden“
Die beiden liegen sich noch eine ganze Zeit in den Armen, bis Gabrielas Augen schwer werden und sie in seinen Armen einschläft.


Was wird der junge Moser aussagen?
Wo steht der Audi?
Weis Piepenhagen, wie es weitergeht?

Samstag, 7. November 2009

Überstunden für den Sensenmann

Unterdessen sitzen Susi und Gabriela im hinteren Teil des gepanzerten Mannschaftswagens der Spezialeinheit zwischen vier in voller Kampfmontur gekleideter Polizisten. Der Wagen ist auf dem Weg in Richtung Moers zum sicheren Haus um die beiden Frauen aus der Gefahrenzone zu bringen.

„Das ist ja wirklich ekelhaft unbequem,“ mault Susi, und drückt und zerrt an der kugelsicheren Weste herum, die ihr schwer auf den Schultern lastet.

„Und attraktiv siehst du damit auch nicht aus,“ antwortet Gabriela mit einem verzweifelten Grinsen im Gesicht.

Als sie an dem Haus ankommen, springen die vier Polizisten mit vorgehaltenen Maschinenpistolen aus der hinteren Tür und sichern die Umgebung auf alle Seiten ab. Fahrer und Beifahrer, beide ebenfalls in voller Kampfmontur, erscheinen in der Türöffnung, helfen den beiden Frauen heraus und führen sie begleitet von den anderen vier Sicherheitskräften in das Haus. In der Eingangshalle des Hauses angekommen beginnt Gabriela damit, die Verschlüsse der Weste zu öffnen. Der Gruppenführer stellt sich vor sie hin und sagt: „ Stopp, warten sie damit, ich weiss, für Ungeübte ist das Tragen sehr beschwerlich, aber zu ihrer Sicherheit möchte ich sie bitten, die.....“ In dem Moment explodiert sein Gesicht förmlich hinter der Plexiglasscheibe seines Helmes.



Pitt und Kurt führen den jungen Moser und die noch völlig geschockte Säger hinaus vor das Haus und warten auf die kurz darauf eintreffende Verstärkung.

„Bringt sie sofort in das Gefängnis, ohne Umwege, und nicht zu uns aufs Revier!“ beauftragt Pitt den Befehlshabenden. Dieser nickt kurz und setzt sich mit seinem Konvoi in Fahrt.

„Gute Idee,“ meint Kurt anerkennend zu Pitt, „hoffen wir, dass dort nicht so ein Filz herrscht wie bei euch im Revier. Apropos, was machen wir jetzt mit Schreiner?“

„Stimmt,“ pflichtet Pitt bei, während er die Nummer von Harry wählt, „wir schicken Harry auf seine Fersen.“

Pitt und Harry besprechen kurz das weitere Vorgehen. Harry bestätigt dabei auch, dass die beiden Frauen mit einem Sondereinsatzkommando zum sicheren Haus unterwegs sind.

„Ok, lass den Schreiner nicht aus den Augen,“ befiehlt Pitt und unterbricht die Verbindung. Unterdessen hat Kurt die restliche Mannschaft der Verstärkung angewiesen, das ganze Anwesen von Moser auf den Kopf zu stellen, um Beweise und Indizien zu sammeln. Während sie zurück zum Audi laufen, informiert Pitt den neben ihm gehenden Kurt über das soeben Besprochene. Beim Wagen angekommen zieht Kurt die Autoschlüssel aus seiner Jackentasche und schmeisst sie zu Pitt, der sie gekonnt in der Luft auffängt. Ein leuchtendes Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit, als er hinter das Steuer sitzt, den Motor zum Brüllen bringt und mit rauchenden Reifen in Richtung Moers Gas gibt.



Die Bürotür von Schreiner steht einen Spalt offen. Durch diese Öffnung beobachtet Harry nun schon eine Weile heimlich, wie Schreiner in Panik einen Aktenkoffer mit Geldbündeln füllt. Du miese Ratte, denkt sich Harry, so billig kommst du mir nicht davon. Er zieht seine Waffe, öffnet die Türe ganz leise und tritt in das Büro. „So du Sau, willst dich wohl heimlich, still und leise dünne machen?, oder was?“ sagt er ganz cool. Schreiner blickt erschrocken hinter dem geöffneten Koffer hervor.

„Was zum Teufel machen sie denn hier?“ fragt er verwirrt.

„Ich verhafte dich hiermit, du mieser Verräter,“ antwortet Harry und richtet die Waffe auf Schreiner. Dieser schaut Harry mittlerweile hasserfüllt an.

„Hören sie,“ beginnt er auf Harry einzureden, „ich habe hier an die dreihundert tausend Euro, wenn wir uns einigen, dann gehört die Hälfte davon ihnen. Steuerfrei natürlich.“ Ein dreckiges Grinsen zieht sich über Schreiners Gesicht, das unterdessen glänzt wie eine Speckschwarte, weil ihm der Schweiss unterdessen schon über die speckigen Wangen läuft.

„Damit ich auf das gleiche beschissenen Niveau sinke wie du?“ entgegnet Harry, der seine Wut und Enttäuschung nur noch knapp unter Kontrolle halten kann. Das Grinsen aus Schreiners Gesicht verschwindet augenblicklich.

„Selbst schuld, du Idiot,“ giftet Schreiner Harry an, „du warst immer schon ein dämlicher Hund. Der nickende Dackel von dem Arschloch Brett.“ Er leckt sich nervös mit der Zunge über die Lippen. „Nun nimm die Knarre runter und lass mich gehen.“ Harrys Hand zuckt ein wenig höher und zielt nun genau auf Schreiners Brust. „Du hast sowieso nicht genug Rückgrat und Mut um auch abzudrücken.“ Schreiners rechte Hand tastet hinter dem hochgeklappten Deckel des Aktenkoffers in die Schreibtisch Schublade und holt langsam den Revolver hervor.

„Los Schreiner, beide Hände über den Kopf und dann komm langsam hinter dem Tisch hervor,“ befiehlt Harry. Er greift sich dabei an den Gürtel und holt die Handschellen aus der daran hängenden Tasche. Diesen Moment nützt Schreiner kaltblütig aus und reisst mit einer schnellen Bewegung seine Waffe hoch und drückt ab. Harry erkennt blitzschnell die Situation und zieht den Abzug auch durch. Im selben Moment verspürt er einen glühenden Schmerz in der rechten Schulter und merkt, wie ihm der Arm nach hinten gerissen wird. Er sieht, wie sich die Brust von Schreiner schnell rot färbt und er mit einem völlig überraschten Gesichtsausdruck hinter dem Tisch steht. Schreiner lässt langsam den Arm sinken. Mit einem lauten Poltern fällt die Knarre auf den Boden.

„Aber....Nagel...du hast abgedrückt. Du hast wirklich....geschossen.“ Bei den Worten läuft ihm ein dünnes Rinnsal Blut aus dem Mund. Mit einem letzten konsternierten Blick in Richtung Harry fällt Schreiner nach vorne über den Aktenkoffer voller Geld und macht seinen letzte Atemzug. Das ist das Letzte, was Harry noch sieht, bevor er bewusstlos zu Boden sinkt.



Aus einem Reflex heraus packt Gabriela die Weste von Susi und reisst sie mit sich in das Nebenzimmer. Sie schlägt die Türe zu und schliesst sie ab. „Los, hinten durch und einen Ausgang suchen,“ schreit sie Susi an. „Die Tür wird den Mörder nicht lange aufhalten.“ Sie hören mehrere laute Schüsse und markerschütternde Schmerzensschreie in der Eingangshalle. Susi starrt Gabriela mit weit aufgerissenen Augen an.

„Was läuft hier?“ fragt sie verzweifelt. „Die sollten doch auf unserer Seite sein.“

„Einer der Beamten ist ein Verräter, vielleicht sogar der Mörder meines Vaters.“ Gabriela blickt sich gehetzt um und entdeckt an der rechten Seite des Zimmers eine weitere Tür. „Da lang,“ sagt sie, rennt hin und öffnet die Tür behutsam einen Spalt, um einen Blick in den Raum dahinter zu werfen. Sie sieht ein weiteres Zimmer an dessen linker Seite eine verglaste Verandatüre ist. „Komm, Susi, da raus.“ Doch die Hoffnung ist nur von kurzer Dauer, denn der Ausgang ist mit einem schmiedeisernen Gitter gegen Einbrecher gesichert und verhindert so nicht nur das Einsteigen sondern auch den Weg nach aussen. Als den beiden Frauen bewusst wird, dass das sicher im ganzen Haus der Fall ist, merken sie, dass sie in der Falle sitzen. Sie stehen Todesängste aus aber kämpfen erfolgreich gegen die aufsteigende Panik an.

Aus dem Nebenzimmer, in welchen sie kurz vorher waren, hören sie das Krachen eines Schusses und das Splittern von berstendem Holz. Sie flüchten durch die andere Türe und rennen den kurzen Gang entlang, der sich dahinter befindet. Am Ende des Flurs sprinten sie rechts durch einen offenen Durchgang und stehen unvermittelt wieder in der Eingangshalle. Sie sehen fünf Polizisten in der Halle in ihrem eigenen Blut liegen. In dem Moment stürmt der Killer um die Ecke und zielt mit seiner Waffe auf die beiden Frauen. Susi schreit erschrocken auf. Gabriela greift nach ihrer Hand.

„So süss,“ sagt der Killer mit einem hämischen Lächeln. „Eigentlich ist es ja schade um zwei so geile Schnecken, wir hätten sicher viel Spass miteinander. Aber ich muss euch abknallen, weil ihr meinem Boss im Weg steht.“ Er hebt die grosskalibrige Waffe und zielt damit genau in die Mitte von Susi's Stirn.

Und dann krachen zwei Schüsse.



Pitt und Kurt fahren mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Moers. Kurt versucht dabei die ganze Zeit mit Pitt`s Handy, Harry zu erreichen, doch der nimmt den Anruf nicht entgegen. Kurz darauf erreichen sie das sichere Haus der Duisburger Polizei und sehen den Mannschaftswagen in der Einfahrt stehen.

„Hier ist irgend etwas nicht in Ordnung,“ sagt Pitt besorgt zu Kurt.

„Wieso meinst du?“ fragt Kurt.

„Wir haben gewisse Vorschriften, was den Umgang mit diesem Haus betrifft.“ Pitt dreht den Zündschlüssel und beobachtet konzentriert das Haus. „Der Mannschaftswagen darf nicht vor dem Eingang parkiert werden, vor allem nicht mit offenen Türen. Und der Hauseingang ist auch offen. Lass uns vorsichtig sein.“ Die beiden steigen aus und schleichen geduckt zum Eingang des Hauses. Sie beziehen auf beiden Seiten der Türe Stellung und blicken um die Ecke. Und dann reagieren sie wie eine Person. Sie springen mit erhobenen Waffen in die Türöffnung und drücken beide gleichzeitig ab. Die Kugeln schlagen eine in den Hals und die andere in die Schläfe des Killers ein. Der wird zur Seite katapultiert und reisst beim Fallen eine Blumenvase mit weissen Nelken von einem Beistelltisch.

Geistesgegenwärtig unterdrückt Gabriela das Bedürfnis, sofort zu Pitt zu rennen und ihm um den Hals zu fallen. Denn die beiden Polizisten nähern sich vorsichtig dem mit Blumen überdeckten Killer um zu prüfen, ob keine Gefahr mehr von ihm ausgeht. Kurt legt ihm die Finger an die Halsschlagader und zeigt nach wenigen Augenblicken mit einem Kopfschütteln an, dass sie sicher sind. Pitt hat unterdessen Verstärkung angefordert und einen kurzen Lagebericht durch gegeben. Mit einem lauten Schluchzen umarmt Gabriela Pitt.

„Ich dachte, es ist vorbei mit uns,“ sagt sie erschöpft und sieht dabei zu Susi, die neben ihr steht und der die Tränen in Strömen übers die Wangen laufen. Kurt hat unterdessen die traurige Aufgabe übernommen zu schauen, ob einer der Polizisten noch am Leben ist. Aber leider hat er keinen Erfolg.

„Der Kerl war ein knallharter Profi,“ meint er kopfschüttelnd, „der hat panzerbrechende Munition benutzt. Die armen Schweine hatten trotz der Schutzausrüstung keine Chance. Ich kann es kaum glauben. Und was mir am schrägsten rüber kommt ist, wie der es in diese Sondereinheit geschafft hat.“

Mittlerweile hört man in der Ferne die Sirenen der heran nahenden Verstärkung und der Sanität. Nachdem die vier genau beschrieben haben, was vorgefallen ist, beginnt die Spurensicherung mit der Arbeit. Trassierbänder werden gespannt, Blitzlichter flammen auf und die Spuren werden mit Flüssigkreide gekennzeichnet. Vor dem Haus nimmt der Einsatzleiter Pitt und Kurt zur Seite um ihnen die Ereignisse im Revier mit Harry und Schreiner zu erklären. Er beeilt sich zu erläutern, dass es Harry so weit gut geht, dass er nur einen Streifschuss eingefangen hat, bevor sich die zwei zu grosse Sorgen machen können. Es sei nicht so schlimm, sagt er, denn Harry sei schon auf dem Weg ins Gefängnis, wo Moser junior und die Säger hingebracht wurden. Er wolle dort auf Pitt und Kurt warten, damit sie gemeinsam die zwei in einem knallharten Verhör in die Mangel nehmen können, um etwas über den ominösen Boss der Bande in Erfahrung zu bringen.



Den beiden Polizisten fällt ein Stein vom Herzen. Sie wollen sich auch gleich auf den Weg machen, doch nun haben sie ein Problem.

„Können wir uns einen Dienstwagen von euch ausleihen?“ fragt Pitt den Einsatzleiter.

„Warum denn?“

„Weil wir mit einem Zweisitzer unterwegs waren, jetzt aber zu viert sind,“ meint Pitt mit einem schrägen Lächeln und deutet auf den neben dem Mannschaftswagen in der Auffahrt stehenden Audi.

„Sie können mir die Schlüssel geben,“ meint der Einsatzleiter und blickt mit einem Lächeln zu dem Sportwagen, „ich bringe dann den Audi ins Revier, sie können mit dem Mannschaftswagen ins Gefängnis und ihn dann nachher wieder zurück in unseren Fuhrpark bringen.“




Bekommt der Audi-Besitzer den Wagen jemals wieder?

Was bekommen sie aus den Verhafteten heraus?

Wird Harry jetzt als Held gefeiert?

Mittwoch, 4. November 2009

Auf Mosers Anwesen

Auf Mosers Anwesen

Pitt ergreift das Handy und informiert Harry über den Stand der Dinge. Gleichzeitig gibt er ihm den Auftrag zum Präsidium zu fahren und die Anlieferung des Trümmerflügels zu überwachen.

„Die Teile kommen sofort ins Labor und werden millimetergenau geprüft und sag denen, wenn die auch nur eine Haarspitze übersehen, können die sich auf ein Disziplinarverfahren einstellen.“
„Und ehe ich es vergesse, ab sofort werden die beiden Frauen mit einer 6-er Truppe überwacht und bei den geringsten Anzeichen von Gefahr nach Moers in unser sicheres Haus gebracht. Kurt und ich werden jetzt noch einmal zu Mosers Anwesen fahren und uns dort ein wenig umschauen.“

Kurt steigt in den Audi während sich Pitt maulend auf den Beifahrersitz schwingt. „Vorhin sagtest Du ich dürfte auch mal ne Runde drehen“
„Kannst Du ja, aber jetzt fahre ich, denn mein zweiter Vorname ist Michael S. und jetzt Ruhe auf den billigen Plätzen. Halt Ausschau ob wir beschattet werden“

Kurt stellt den Wagen auf einen abgelegenen, aber gut besuchten Parkplatz ab und beide machen sich auf den Weg zu Mosers Anwesen. Dort angekommen umrunden sie in großer Entfernung das Grundstück und halten Ausschau nach eventuellen Alarmeinrichtungen. Sie ziehen den Kreis immer enger und kommen dem Haus immer näher.

„Ich geh mal rein“ murmelt Kurt. „Bist Du irr“ fragt Pitt „da geht gleich die Anlage los und wir haben keine Möglichkeit unentdeckt zu verschwinden.“ Aber Kurt hört nicht auf ihn und zieht sein Schweizer Messer aus der Tasche, ein Klick und die Tür ist auf. Beide ziehen ihre Waffen und schleichen in den nur schwach beleuchteten Flur. Unter einer Tür, am Anfang einer Treppe dringt Licht hervor. Kurt gleitet wie ein Geist darauf zu und legt sein Ohr an das Türblatt. Aber außer ein gedämpftes Murmeln kann er nichts hören. Ganz vorsichtig drückt er die Klinke runter. Pitt bricht der Schweiß aus allen Pooren und macht heftige Zeichen. Kurt, die Ruhe selbst, öffnet die Tür einen winzigen Spalt.

….und jetzt ruf ich mal Rudi an und frag wo er sich zur Zeit mit dem Flügel befindet, wenn der nicht rechtzeitig angeliefert wird, haben wir ein Problem. Mit den Typen ist nicht zu spaßen, daß hast Du ja an meinem Vater gesehen und wir brauchen das Geld dringend. Die männliche Stimme verstummt. Kurt hört wie Gläser gefüllt werden und eine weibliche Stimme antwortet: Verkauf doch das Anwesen, das gibt genug Geld um nach Südamerika zu reisen und wir können da in Saus und Braus leben. Denkste antwortet der Mann, die Fabrik war schon länger nicht mehr rentabel, Vater hat seinen ganzen Besitz mit Hypotheken belastet und sogar sein Picasso verkaufen müssen. Was meinst Du warum er sich auf die Typen eingelassen hat. Ohne den Microfilm mit dem neuen Metall und seiner Herstellung haben wir kein Geld und die sechs Millionen Euro brauchen wir. Scheiße, er geht nicht dran.

Plötzlich klingelt auf dem Flur ein Telefon und die beiden Polizisten stürzen in den nächstgelegenen Raum.
Ein jüngerer Mann kommt raus und nimmt den Hörer ab.
„Moser Junior“
„Hallo Herr Schreiner, was ist los“……“WAS“ brüllt Moser Junior….“Das müssen sie sofort unterbinden oder sie sind die Millionen los“….“Wie, das geht nicht?“….“Offizieller Weg?“ …“ja und, sie sind der Chef in diesem Laden“…. „Wie, die Bundespolizei ist jetzt auch eingeschaltet“

Moser läßt den Hörer fassungslos sinken und geht wie in Trance zurück ins Zimmer.

Kurt sieht Pitt an, Pitt nickt und Beide gehen mit schußbereiten Waffen in das Zimmer.

Pitt sagt zu dem total erschrockenen Paar „Hauptkommisar Brett, würden Sie sich bitte anziehen und uns zum Präsidium nach Duisburg begleiten!“ Die Sekretärin Säger läßt das Glas fallen und schreit ihren Frust heraus. Moser Junior, bleich wie ein Bettlaken ergreift wortlos seinen Mantel, blafft die Sekretärin an und folgt den beiden Polizisten wortlos zum Auto.

Darf Pitt jetzt endlich fahren?
Sind die Beiden geständig?
Sind Susi und Gabi sicher?