Sonntag, 28. Juni 2009

Pitt zieht sein Handy aus der Tasche und fordert einen Krankenwagen an. Inzwischen hören sie näherkommendes Sirenengeheul und Harry sagt „ich will nicht ins Krankenhaus, eine Aspirin reicht völlig“ „Deine Mutter würde dich nicht wiedererkennen, schau mal in den Spiegel“ antwortet Pitt. Die ersten Feuerwehrwagen sind eingetroffen und das brennende Wrack wird umgehend gelöscht. Kurz darauf treffen auch die Kollegen der Polizei ein und der Leiter stellt die Beiden zur Rede. „Tetzlaff mein Name, was ist denn hier passiert?“ Pitt hält ihm seinen Ausweis hin und deutet auf Harry. „Habe schon den Krankenwagen bestellt und was hier passiert ist, sieht doch ein Blinder, hochgegangen ist die Kiste, wahrscheinlich eine Bombe mit Zeitzünder. Keine Ahnung wieso, weshalb, warum“ Letzteres sagt er obwohl es offensichtlich mit dem Flügel zusammen hängt. „Autobomben werden nicht aus Jux und Tollerei eingebaut“ antwortet Tetzlaff „Verarschen kann ich mich selber, aber wie sie wünschen, Morgen um 9.30 Uhr tauchen sie bei mir auf der Hauptwache auf. Hier meine Karte“
Pitt steht kurz davor zu explodieren und faucht den Polizisten an „Grünschnabel, sie sind ja echt noch feucht hinter den Ohren, hier ein Taschentuch, wisch erst mal Trocken.“ „Ohoh, jetzt auch noch Beamtenbeleidigung, machen sie sich schon mal auf eine Anzeige gefasst, ihr von der Kripo haltet euch ja immer für etwas Besseres, dabei seht ihr in Unterhose kein Deut besser aus als der Rest der Menschheit“
Pitt will grade geharnischt antworten, als endlich der Krankenwagen ankommt. Der Arzt springt aus dem Wagen und rennt zu Harry, währen die Helfer schon die Trage aus dem Wagen holen. „Wie stehts um ihn“ fragt Pitt den Arzt. „Scheinen nur äußerliche Wunden zu sein, genaueres wird sich bei der Kernspinntomographie herausstellen, ins Krankenhaus muß er auf jeden Fall“
Die Helfer legen Harry, nachdem er eine Halskrause angelegt bekommen hat auf die Trage und schieben ihn in den Krankenwagen. Pitt folgt ihnen und steigt ebenfalls ein, aber der Arzt will dies verhindern und widerspricht Pitt. Pitt funkelt ihn dermaßen böse an, daß der Arzt doch lieber schweigt und ihn gewähren läßt. Pitt sinkt völlig erschöpft auf einem Stuhl zusammen und fällt in einen unruhigen Schlaf.
„Während Pitt in einen dunklen Schacht hechtet, explodieren ein halbes dutzend Granaten an der Stelle wo er gerade noch stand. Aufatmend greift er die "100 health" ab die am Boden herumliegen und schappt sich noch die 50'er Rüstung. Uff, das war knapp. Aus den Kopfhörern tönt es dumpf "You have lost the lead" - "Verdammt, ich war so dicht drann", denkt er verbissen. Er stürmt in einen schmalen Gang, wechselt vom Raketenwerfer zur Schrotflinte, springt mit einem Salto aufs nächste Podest während hinter ihm Maschinenwaffen hämmern und rotzt zwei Schrotladungen einem Flügelträger in den Rücken der dort lauert. Mit dem Hyperblaster und anschließend wieder mit dem Raketenwerfer feuert er ungezielt in das Gewühl unter dem Podest und kann drei weitere Flügelträger ausschalten. Plötzlich sieht er Moser auf eine Absprungstelle zulaufen. "Jetzt hab ich dich", grinst er in sich hinein, springt über ein Katapult ins nächsthöhere Stockwerk, biegt in einen engen blutverschmierten Gang und läuft bis zu einer Kreuzung. Lässig richtet er den Raketenwerfer in die schmale Abzweigung. Der Gegner rennt um die Ecke und Pitt drückt voller Vorfreude die linke Taste seiner BoomSlang ... - ... nichts passiert, der Raketenwerfer war leergeschossen - und während seine Hände automatisch zum Maschinengewehr wechseln sieht er die dicken grünen BFG-Ladungen auf sich zukommen...Pitt schreckt hoch und sagt "Oh mein Gott".
Der Arzt dreht sich zu ihm um und antwortet zynisch
"Nein Nein, ich bin nur sein Sohn" aber ich freue mich, neben den Säufern, noch einen Gläubigen in dieser gottlosen Gegend zu finden. Lass uns zusammen beten“. Pitt verschränkt seine Hände hinter dem Rücken und sein Kopf sinkt wieder auf die Brust, „Nie wieder werde ich die Ladeanzeige des Raketenwerfers aus dem Auge lassen.“ Murmelt er bevor er wieder einschläft.
Sekunden später, so kommt es ihm vor, wird er unsanft vom Arzt geweckt. „Wir sind da, also bewegen sie sich gefälligst, sonst kommt ihr Kollege nie raus. Pitt fühlt sich wie von einem Presslufthammer bearbeitet und bewegt sich dementsprechend aus dem Krankenwagen und folgt dem immer noch bewußtlosen Harry ins Krankenhaus. Er holt das Handy raus, ruft Schreiner an und gibt ihm einen Überblick was bisher in der Schweiz und am Flughafen passiert ist. „Weitergekommen sind wir aber nicht, sowohl die Schweizer als auch wir treten immer noch auf der Stelle“ flunkert er wild drauflos. „Der getür…äh, der Bericht aus der Schweiz müßte jeden Moment auftauchen. „Sie bleiben am Ball bis sich alles zur Zufriedenhat des Bürgermeisters erledigt ist, und stellen sie sich nicht so an, zu meiner aktiven Zeit war es wesentlich härter“ antwortet Schreiner gehässig.
Pitt steckt das Handy weg und denkt sich „zur Zufriedenheit des Bürgermeisters und ja keine Wahrheit ans Licht. Der Blödmann glaubt wohl ich bin nicht ganz dicht.“
Das klappern von Schuhen holt Pitt aus seinen Gedanken und sein Gesicht nimmt einen freudigen Ausdruck an, als er Gabrela erkennt. Gabriela eilt auf ihn zu , fällt ihm in die Arme und drückt ihm einen innigen Kuss auf den Mund. Pitt, während er knallrot anläuft, erwidert unbeholfen den Kuss und verschluckt sich fast an seiner Zunge. Endlich lösen die Beiden sich und Pitt fragt Gabriela, woher sie denn wüßte, daß er hier sei. „Ich hab bei Schreiner angerufen, den kenn ich von meinem Vater her. Die Beiden hocken doch immmer zusammen und diese aufgetakelte Schlampe von Sekretärin ist fast auch immer dabei. Wenn es dir gut geht, können wir ja heute Abend in das Lokal deiner Wahl gehen, ich habe nämlich Informationen, von denen ich glaube, daß sie deinen Fall betreffen.“ „Mensch Gabriela, spucks aus“ „Nix da, Ware muß bezahlt werden“ gibt Gabriela neckend zurück. „OK, dann um 18 Uhr am Hauptbahnhof Duisburg, ich hol dich da ab und dann fahren wir nach Düsseldorf ins El de Canon“ „Abholen ist nicht, ich bleibe jetzt bei dir“
Der Arzt kommt zu den beiden und teilt ihnen mit, daß Harry keine innern Verletzungen hat und über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleibt. Morgen können sie ihn dann abholen. Versonnen schaut Pitt Gab und sagt, „ich kenn da eine gute Pension, wir übernachten da und holen Harry morgen ab, dann können wir auch was trinken, aber erst mal muß ich nach Hause und meinen Wagen abholen“ Gabriela grinst, sagt aber nichts und so gehen Beide nachdem sie kurz bei Harry reinschauen zu Gabrielas Wagen.
Pitt fällt der Kiefer runter als er den Wagen sieht.
Ein Coupe Diplomat von Opel, besser gesagt ein Bitter CD von 1975 wie Pitt sofort erkennt.
„ich glaube wir brauchen nicht nach Duisburg, die Möhre hier reicht. Wir haben jetzt Mittag und ich schlage vor, wir machen einen Bummel über die KÖ und gehen anschließend essen.“ „Einverstanden“ antwortet Gabriela „ich brauche sowieso ein paar neue Sachen“
Von Pitt geleitet fährt sie zur Pension, sie melden sich an und lassen in Taxi kommen, und fahren in die Innenstadt. Natürlich dauert der Bummel länger als geplant, da Gabriela sich von Kopf bis Fuß und dazwischen bzw. darunter komplett neu einkleidet. Um 19 Uhr erreichen sie endlich El de Canon und schauen sich die Karte an.
Beide bestellen sich ein Alt und studieren die Menüs. Da beide regelrecht ausgehungert sind geht es ziemlich schnell. Pitt „Kalbsbries“ Gabriela „Filet a`la Stroganoff“ Während sie auf das Essen warten, Pitt hat sicherheitshalber das Handy ausgeschaltet, berichtet Gabriela über das was sie in Erfahrung gebracht hat.
„Das mit dem Flügel, das ist einen ganz faule Sache. Auf keinen Fall hat das etwas mit dem Kreuz Jesus zu tun, vielmehr ist der Flügel ein Versteck für Mikrofilme. Mein Vater läßt ihn quasi durch die ganze Welt wandern und fast immer dahin, wo grade was neue Techniken der Industrie entwickelt werden. Geklaut wird er auch regelmäßig und taucht 3-6 Wochen später durch fleißige Fahnder wieder auf.“
Nachdenklich antwortet Pitt „Wieso ist uns das nicht bekannt, daß der Flügel schon mal auf der Liste stand?“ „Weil er eben nicht offiziell als gestohlen gemeldet wird, das bleibt immer unter Verschluß der jeweiligen Dienststelle. Die damit beauftragten Beamten werden anschließend befördert und versetzt.“ antwortet Gabriela Sie will fortfahren, aber das Essen wird grade serviert und beide genießen schweigend. Pitt bestellt sich noch ein großes Alt und schaufelt weiter. Gabriela spielt auf einmal mehr mit dem Essen, als daß sie ißt.
Hör mal Pitt, „wenn das rauskommt, daß ich dir das erzählt habe, dann schickt mich mein Vater mit einem OneWayTicket in die Wüste und glaub mir, der sorgt auch dafür, daß mich da keiner findet. Vater ist da knallhart ohne Bedenken und er geht über Leichen.
„hab ich auch schon bemerkt“ „Du meinst den Anschlag auf euch? Kann gut sein, Vater hat da so seine Beziehungen. In Bern ist so was auch schon geschehen, war vor zwei Jahren und es gab keine Überlebenden. Soweit ich weiß wollten die Beamten sich nicht versetzten lassen, haben Beschwerde eingereicht und Bummm, alle Probleme beseitigt. Frag doch mal die Kollegen aus der Schweiz.“
„Mach ich morgen“ brummt Pitt und bestellt sich das nächste Alt.
„Ich hatte heute eigentlich noch was vor, aber wenn du so weitermachst, kann ich dich ins Zimmer schleppen…..“ „Ich kann Bier vertragen und außerdem schmeckts gut und mein zweiter Name ist, na laß dich überraschen“

Trinkt Pitt noch ein Alt?
Kommt er noch in die Pötte?
Kann Gabriela ihr Vorhaben umsetzen?

Dienstag, 23. Juni 2009

Pitt und sein Herz

"Also, ich versuche, das Ganze jetzt noch einmal zu rekonstruieren" sagt Pitt. " Dass wir nach Zürich fliegen wollten haben wir mit Kurt vereinbart. Und Du hast uns sicher nicht bei Schreiner angeschwärzt." Kurt nickt, Pitt fährt fort:" Weil wir eine Flugreise buchen wollten, mussten wir einen Antrag bei der Polizeiverwaltung im Präsidium stellen. Die Tippse dort hat das sicherlich an die Säger weitergegeben und die dann brühwarm weiter an den Chef.
Leute, ich glaube, dass Schreiner, Moser, die Säger und der Bürgermeister irgendwo ein Süppchen zusammen kochen und verhindern wollen, dass wir ihnen da reinspucken. Schreiner wirft uns Steine in den Weg, wo es nur geht. Mir ist aufgefallen, dass Schreiner den Moser, der ja Rudolf heisst, Felix nennt. Das ist scheinbar sein Spitzname. Und Spitznamen kennt man ja nur, wenn man sich näher kennt. Wir sollten uns in der Duisburger Szene mal umhören, was da über einen "Felix" so im Umlauf ist.
Ab sofort können wir keinem in unserer direkten Umgebung mehr vertrauen. Harry, wir schreiben ab sofort immer zwei Berichte. Einen für uns mit den Ermittlungsergebnissen und einen für die Chefetage, aus dem hervorgeht, dass wir fast auf der Stelle herumtappen. Ich denke, dass Schreiner damit beruhigt sein wird und uns dann freie Hand lässt.
Kurt, Du solltest hier weiterermitteln und wir fahren zurück nach Duisburg und spielen den Deppen. Und das müssen wir überzeugend tun, denn sonst stehen wir kurz vor der Suspendierung."
Nach diesem Monolog ruft Kurt in seinem Büro an und lässt für den nächsten Morgen den Rückflug nach Düsseldorf buchen. Die Kollegin, die den Flug buchen soll, soll auch in Duisburg anrufen und die Rückkehr der beiden ankündigen. Dadurch gewinnen die Beamten ein wenig Zeit.
In der Hotellobby bringt Kurt den Rezeptionisten auf seine Art dazu, ihn einen Blick in das Hotelgästebuch werfen zu lassen. Schreiner und Hobel haben in der Zeit im Hotel jeweils eine eigene Suite bewohnt, während die Säger und Rudolf Moser die Fürstensuite belegt hatten. Die Buchung der Zimmer kam von der Duisburger Eisenhütten AG, die auch die Rechnung erhalten und beglichen hat.
Der Rezeptionist gibt Kurt noch die Information, dass die vier Verdächtigen jeden Abend in dem vornehmsten Nachtclub in Interlaken verbracht haben.
An der Tür des Lokals trifft Kurt einen alten Bekannten. Der Türsteher des Lokals, Leo Leopold, begrüßt Kurt herzlich. Kurt hat ihm vor einigen Jahren eine längere Gefängnisstrafe ersparen können, weil Leo Leopold in einer Mordsache, in der Kurt damals ermittelte, den entscheidenden Hinweis liefern konnte. Kurt hatte einen Deal mit dem Staatsanwalt gemacht und so konnte der Informant auf freiem Fuß bleiben. Leopold erzählt, dass die vier Besucher aus Duisburg jeden abend im Hinterzimmer des Clubs gesessen haben und dort mit dem Besitzer des Clubs konferiert haben. Worum es ging, kann Leopold leider nicht sagen. Aber es wurde viel Champagner konsumiert und es wurde viel gelacht.
"Dankbarkeit macht gespächig" murmelt Kurt, als er seine Kollegen zurück nach Zürich fährt und die beiden ins Flughafenhotel bringt. In der Hotelbar genehmigen sich die Drei noch ein Bier auf Kurts Spesenkonto. Gegen Mitternacht verabschiedet sich Kurt und verspricht, Pitt und Harry am nächsten Morgen nach Kloten zum Flughafen zu fahren.
Auf seinem Zimmer, als Pitt sein Handy auf den Nachttisch legt, stellt er fest, dass er einen Anruf hatte und diesen scheinbar überhört hatte. Es ist eine Rufnummer aus Duisburg. Neugierig wählt er die angezeigte Nummer und nach kurzem Klingeln meldet sich eine angenehme Frauenstimme. "Gabi Moser, Hallo Pitt. Schön, dass Du anrufst"- "Hallo, Gabriela, bitte entschuldige, dass ich kürzlich so schroff war, aber ich hänge da in einem Fall, der mir gewaltig Stress bereitet."
Gabriela antwortet nach einigen Sekunden "Ja, ich habe schon vermutet, dass Du nichts von mir wissen willst, was mich traurig machen würde. Ich mag Dich nämlich sehr und würde Dich gern näher kennen lernen. Normalerweise ist es ja nicht meine Art, den ersten Schritt zu gehen, aber in Deinem Fall, mach ich da mal eine Ausnahme.
Du hattest mich nach einem Moser gefragt. Meintest Du Rudolf Moser? Das ist mein Vater! Oder zumindest mein Erzeuger. Vater kann man nicht sagen, der Mann lebt nur für sein Geschäft und seine Frauengeschichten. Frauen, die billig aussehen aber viel Geld kosten, wie die blonde Bella, die er zur Zeit finanziert. Wie der meine Mutter behandelt hat und sie ohne Unterhalt in die Wüste gejagt hat, nur weil sie ihn auf seine mangelnde Treue angesprochen hat. Ich will mit dem Kerl nichts mehr zu tun haben"
Pitt fühlt, wie es ihm warm ums Herz wird. Gabriela ist wirklich eine aufregende, junge Frau, klug und gut aussehend und sie mag ihn. Am liebsten wäre er jetzt in Duisburg und würde sie in seiner Nähe spüren. Er nimmt all seinen Mut zusammen und sagt ihr, was er fühlt.
"Mir geht es genauso," sagt die Stimme am anderen Ende der Leitung. "Wann bist Du wieder hier in Duisburg?"
Nach fast einer Stunde am Telefon schläft Pitt zufrieden und glücklich ein und schläft tief und fest und träumt von Gabi. Morgen abend in einem neuen Café im Duisburger Innenhafen wird er seine Gabi endlich treffen.
Am nächsten Morgen ist Harry überrascht, wie gut gelaunt Pitt am Frühstückstisch erscheint. Er lacht und singt und Harry ist durch diese Fröhlichkeit fast genervt. "Du Glückspilz", murmelt er, als Pitt ihm von seinem nächtlichen Telefonat erzählt.
Kurze Zeit später setzt Kurt sich zu den beiden an den Tisch und nach einer gemeinsamen Tasse Kaffee bringt er Pitt und Harry zum Flughafen nach Kloten. Am Flughafen drückt er Harry noch einen Aktenordner in die Hand. "Den kann Euer Chef ruhig sehen. Die richtigen Ermittlungsergebnisse sind bereits per Post nach Duisburg unterwegs. Postlagernd im Hauptpostamt, auf den Namen Pitt Brett"
Der Flug von Zürich nach Düsseldorf dauert nicht lang und die beiden Polizisten sind daher schnell in Düsseldorf und nach dem Vorlegen der Dienstausweise auch schnell durch die Zollkontrolle.
Pitts Wagen steht im Parkhaus direkt gegenüber der Ankunftshalle. Nach einigen Minuten öffnet Pitt den Kofferraum des BMW, beide packen ihre Reisetaschen in den Wagen. Die beiden Kollegen steigen in den Wagen und Pitt will den Wagen starten. Der Schlüsswel dreht sich, aber weder der Anlasser noch der Motor geben ein Lebenszeichen von sich. "Harry, raus hier, hier stimmt etwas nicht"
Die Beiden reissen dioe Türen auf und hechten über die Motorhauben der naben dem BMW geparkten Autos. Als Pitt auf dem Boden neben dem Wagen auf seinere Seite auftrifft zerreisst eine gewaltige Explosion die Luft. Fahrzeugteile fliegen durch die Luft, die Scheiben der geparkten Wagen zersplittern und eine Stichflamme fegt über Pitt hinweg.
Nach wenigen Augenblicken kann er aber aufstehen und stellt fest, dass ihm ausser ein paar Schürf- und Schnittwunden kaum etwas passiert ist.
Von dem BMW ist kaum noch etwas übrig. Pitt läuft an dem Wrack und dem daneben geparkten Wagen vorbei und da sieht er, dass Harry noch auf dem Boden liegt. Harry blutet aus einer großen Platzwunde am Kopf. Aber er bewegt sich! Mit den Worten " Oh, mein Kopf" kommt Harry hoch und geht auf Pitt zu.
" Verdammt, Harry, ich glaube, wir haben in ein Wespennest gestochen"

Wer hat die Bombe gelegt?
Hat der Chef seine Finger im Spiel?
Wird Pitt heute Abend seine Gabriela endlich in die Arme schließen können?

Freitag, 12. Juni 2009

Spuren im Berner Oberland


Das Telefon klingelt. Kurt Pflümli hebt den Hörer ab und meldet sich: „Kripo Zürich, Feldweibel Pflümli am Apparat.“

„Hallo Herr Pflümli, hier spricht Pitt Brett.“

„Guten Tag Herr Brett,“ antwortet Pflümli, „was verschafft mir die Ehre ihres Anrufes? Haben sich schon erste Ergebnisse in ihrem laufenden Fall ergeben?“

„Schön wäre es,“ meint Pitt zerknirscht, „eher das Gegenteil ist eingetreten. Nicht nur, dass ich gegen lokale Grössen ermitteln will und mir mein Chef Knüppel zwischen die Beine wirft, nein, jetzt haben wir auch noch eine Leiche im Kühlraum der Gerichtsmedizin, die wahrscheinlich auch noch in den Fall involviert ist.“

„Ich kann leider noch keine weiteren Angaben machen, weil ich noch auf die Auswertungen aus der Spurensicherung warte,“ sagt Pflümli zu Brett.

„Kein Problem, danke trotzdem,“ antwortet Pitt, „mein Partner und ich machen uns gegen 21.00Uhr auf den Weg zu ihnen nach Zürich um mit ihnen zusammen die bisherigen Ermittlungen abzugleichen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Einen Antrag auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit habe ich per Interpol gestellt, ihr Vorgesetzter sollte schon informiert sein. Denn der ganze Fall zieht weitere Kreise, als es zuerst den Anschein hatte. Wir werden uns dann morgen vormittag bei ihnen im Büro melden, wenn das für sie in Ordnung ist.“

Kurt Pflümli überlegt kurz und meint: „Ach was, ich hole sie heute noch am Flughafen ab. Eigentlich wollte ich nachher noch nach Interlaken fahren um gleich in der Früh morgen einige Nachforschungen anzustellen,aber das können wir zusammen erledigen. Ich organisiere euch beiden hier in Zürich eine Unterkunft. Ich nehme mal an, dass Einzelzimmer gewünscht sind?“

„Unbedingt,“ antwortet Pitt, „mein Partner schnarcht, dass die Wände wackeln.“

Pflümli lacht kurz auf und verabschiedet sich mit den Worten: „Bis später dann, ich warte am Flughafen auf euch.“

Pitt hat gerade seine Sporttasche fertig gepackt, als Harry an der Tür klingelt. Beide fahren zum Flughafen Düsseldorf und sitzen kurze Zeit später an Bord des Fliegers der Air Berlin nach Zürich.

„Wie erkennen wir eigentlich den Pflümli?“ fragt Harry.

„Ist sicher ganz einfach,“ meint Pitt, „ist wahrscheinlich so ein typischer Schweizer. Ich nehme an, ein kleiner, schmächtiger Typ um die fünfzig, mit Halbglatze und dicker Brille. So ein detailverliebter Genauigkeitsfanatiker. Und steif, als hätte er einen Besenstiel gegessen. Beamten-Typ halt. Die Schweizer haben sogar einen Begriff dafür, Bünzli, glaube ich.“

Beide lachen herzhaft, bis ihnen die Flugbegleiterin ihr Sandwich bringt und sie einen Bissen davon nehmen.

Nach einem kurzen, ereignislosen Flug, bei dem beide versuchten, ein paar Minuten zu schlafen, setzt der Flieger um kurz vor zehn Uhr in Zürich-Kloten sanft auf der Landebahn auf. Weil um diese Zeit nicht so viel Verkehr in der Luft herrscht, stehen beide schnell an der Zollkontrolle, wo sie durch gewunken werden. Kurz darauf betreten sie die Ankunftshalle und suchen nach dem Bünzli-Schweizer. Plötzlich ertönt hinter den beiden eine Stimme. „Ihr seid sicher die beiden aus Duisburg.“ Erschrocken drehen sich Pitt und Harry um und schauen in ein grinsendes Gesicht. „Ich bin der Pflümli. Ihr könnt aber Kurt sagen, wenn das für euch auch in Ordnung ist.“ sagt Pflümli und streckt Pitt die rechte Hand entgegen.

Der, noch völlig überrascht, packt zu und sagt: „Freut mich, ich bin Pitt und das ist Harry, mein Partner.“

„Ihr habt wohl einen trockenen Bürokraten Fuzzie erwartet, was?“ fragt Kurt, „so wie ihr aus der Wäsche guckt, oder klebt mir irgend etwas im Gesicht?“

„Neinein, das ist nur, weil wir schon so lange nichts mehr Richtiges gegessen haben.“ antwortet Pitt und denkt bei sich, Trottel, eine dümmere Ausrede fällt dir nicht ein? Er betrachtet den vor ihm stehenden Schweizer sichtlich erstaunt. Nichts da von wegen alter Mann. Pflümli ist ungefähr in seinem Alter, er schätzt ihn um die achtunddreissig. Sportliche Figur mit breiten Schultern, etwa einen Meter achtzig gross und das Gesicht eines zu gross geratenen Lausejungen. „Also gut,“ meint er dann verlegen, „wir haben wirklich jemand Anderen erwartet.“

„Wusste ich doch,“ Pflümli grinst über das ganze Gesicht, „ich bin so was gewöhnt. Die Wenigsten glauben mir, wenn ich ihnen erzähle, was mein Beruf ist. Was hast du gesagt, ihr habt schon Ewigkeiten nichts mehr gegessen?“

Pitt und Harry nicken eifrig mit den Köpfen.

„Ok, dann mache ich euch beiden folgenden Vorschlag. Hier im Flughafengebäude hat noch ein Selbstbedienungs-Restaurant geöffnet. Dort essen wir mal anständig. Und während dem Essen könnt ihr mich über die aktuelle Situation des Falles und der Ermittlungen briefen. Danach fahre ich euch zu eurem Hotel bei der alten Giesserei. Und morgen nach dem Frühstück lade ich euch dort auf und dann fahren wir gemeinsam nach Interlaken und ermitteln vor Ort.“

Pitt und Harry sind sofort einverstanden, vor allem, weil es endlich etwas zu essen gibt.

Am nächsten Morgen holt Kurt die zwei ausgeschlafenen und zufrieden Satten wie besprochen beim Hotel ab und sie fahren Richtung Interlaken. Da Harry zuvor noch nie in der Schweiz war, fungiert Kurt gerne als Reiseleiter und erklärt ihm geduldig all die Sehenswürdigkeiten, an denen sie vorbei fahren. Sogar Pitt beginnt zu staunen, als sie über den Brünig-Pass fahren und sich die grandiose Postkartenidylle des Berner Oberlandes vor ihnen auftut.

„Wenn man jetzt hier oben links abbiegt, dann fährt man in Richtung Meiringen,“ erzählt Kurt, „und dort befinden sich die weltberühmten Reichenbachfälle.“

„Wieso berühmt?“ will Harry wissen.

„Weil dort das finale Duell von Sherlock Holmes und seinem härtesten Gegner Moriarty stattgefunden hat.“ erklärt Pitt, ganz stolz, etwas mehr als Harry zu wissen. „Beim Kampf auf Leben und Tod am 4. Mai 1891 stürzten beide von der Brücke hundert Meter in die Tiefe und verschwanden in den Wassermassen.“

„Es gibt sogar ein Museum,“ ergänzt Kurt, „und ein Hotel, in dem die Gäste einen Krimi mitspielen können.“ Die drei Kriminalbeamten aber zweigen rechts ab und fahren dem Brienzersee entlang in Richtung Interlaken, das sie um zehn Uhr erreichen. Der Himmel ist übersät mit farbigen Tupfern. Hier ist das Mekka der Gleitschirmflieger. Kurt parkiert neben einer grossen Wiese, auf der ein Tandem Gleitschirm zur Landung ansetzt. Die drei steigen aus. Pitt dreht sich um und macht grosse Augen. Sie stehen nämlich genau vor dem Hotel Victoria Jungfrau Grand Hotel & Spa.


„Ich dachte mir, wir beginnen hier mit den Ermittlungen. Das ist das Hotel, von dem die Streichholzschachtel stammt.“ erklärt Kurt und geht voraus in das Hotel.

Pitt meint ehrfürchtig zu Harry: „Mensch Harry, dass das Hotel etwas Besseres ist, dachte ich mir schon, aber dass das so ein Prunkbau ist......“ Er betrachtet die mondäne Fassade und den vor dem Eingang stehenden Lamborghini und Rolls Royce. Ohne den Lottojackpot zu gewinnen werde ich wohl nie hier drin übernachten, denkt sich Pitt und folgt Kurt durch die Drehtüre in den Empfangsbereich. Dort hat sich Kurt schon bei der Rezeptionistin angemeldet, seinen Ausweis gezeigt und den Chef des Hauses verlangt. Kurz darauf kommt ein tadellos gekleideter Herr auf die Rezeption zu gestrebt.

„Guten Tag, die Herren. Mein Name ist Amacher, darf ich sie in mein Büro bitten?“ Mit gehetztem Blick schaut er in die Runde, es ist ihm sichtlich peinlich, Polizeibeamte im Haus zu haben, auch wenn sie in zivil unterwegs sind. Er wirbelt herum und marschiert den Dreien voraus in den hinteren Teil des Hotels.

„Schau mal,“ sagt Harry zu Pitt, „da hast du deinen Bünzli-Schweizer.“ Pitt nickt nur lächelnd und betrachtet im Vorbeigehen den zur Schau gestellten Luxus. Nachdem alle im Büro Platz genommen haben, erklärt Kurt dem Hoteldirektor, dass sie drei an einem länderübergreifenden Fall arbeiten und bittet den mit tiefen Sorgenfalten dasitzenden Amacher: „Und aus diesem Grund brauchen wir die komplette Gästeliste des letzten halben Jahres.“

Amacher macht ein Gesicht, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen. „Wissen sie, Herr äähh Pflümli,“ antwortet er händeringend, „wir sind ein renommiertes Fünf-Sterne-Hotel. Wir haben einen ausgezeichneten Ruf zu verlieren und können deshalb keine negativen Schlagzeilen brauchen. Desweiteren ist die Integrität unserer Gäste unser oberstes Gebot. Bei uns gehen Prominente, Würdenträger und sehr Wohlhabende ein und....“

„Das weiss ich,“ unterbricht ihn Pflümli, „wir können die Unterlagen auch per Gerichtsbeschluss einfordern, aber sie würden uns sehr helfen, wichtige Zeit zu sparen mit ihrer Kooperation.“ Kurt setzt sein gewinnendes Lächeln auf.

Mehrere Sekunden lang starrt Amacher Pflümli mit zusammengepressten Lippen an, nimmt den Telefonhörer zur Hand und ordert die gewünschten Unterlagen.

„Die Liste wird am Empfangsdesk für sie bereitgestellt. Ich begleite sie noch bis dort.“ sagt Amacher kalt währendem er aufsteht und damit die drei hinaus komplimentiert.

Nachdem die drei Polizisten mit der Liste das Hotel verlassen haben eilt Amacher zurück ins Büro, greift sich den Telefonhörer und wählt hastig eine Nummer in Deutschland.

„Seine Begeisterungsstürme über unseren Besuch,“ sagt Kurt, „halten sich sehr in Grenzen.“

Pitt nickt. „Ich wurde auch schon freundlicher begrüsst.“

Kurt Pflümli läuft zum Dienstwagen und sagt: „Jetzt fahren wir zuerst in eine Gartenbeiz.“

„Garten was?“ fragt Harry.

„Gartenbeiz,“ antwortet Kurt, „Gasthaus mit Aussensitzplätzen. Wie sagt ihr denn zu so was?“

„Biergarten.“

„Ok, dann gehen wir jetzt in einen Biergarten und knöpfen uns mal zusammen die Liste vor.“ sagt Kurt beim Einsteigen in den Wagen. Zehn Minuten später sitzen die drei konzentriert, jeder mit einem Teil der Liste, an einem Tisch und gehen die darauf verzeichneten Namen durch. Plötzlich hebt Harry den Kopf und sagt: „Ihr glaubt nicht, was ich gerade gefunden habe.“

Kurt und Pitt schauen von ihren Listen auf.

„Vor fünf Wochen haben hier folgende werten Herrschaften gewohnt, und zwar für drei Tage. Horst Schreiner aus Duisburg, Dieter Hobel aus Duisburg, Isabella Säger aus Duisburg und...“

„Jetzt sag bloss...“

„Ja, auch der Rudolf Moser, ebenfalls aus Duisburg.“

„Ach du Schande,“ meint Pitt, „jetzt soll mir bitte noch einer sagen, dass das ein Zufall ist und das ganze Pack nicht zusammen unter einer Decke steckt um irgendwelche Schweinereien auszuhecken.“

Kurt Pflümli stösst einen leisen Pfiff zwischen den Zähnen aus. „So wie ich das sehe, war das zur gleichen Zeit, als die Auktion in Luzern stattfand wo Moser den Flügel ersteigert hat. Nur, wie passen die vier zusammen in das Bild? Ein Industrieller, ein Bürgermeister, ein Kriminalrat und eine Frau?“

„Die Frau ist die Sekretärin vom Schreiner.“ ergänzt Harry. „Und mit der ist irgendwas auch nicht sauber.“

Kurt zieht erstaunt eine Augenbraue hoch.

Pitt will gerade etwas sagen, als sein Handy vibriert. Er sieht auf dem Display, dass ihn sein Chef, Kriminalrat Schreiner, versucht zu erreichen. „Der kann warten,“ meint Pitt. Nach ein paar Minuten vibriert sein Handy erneut und nach einem Blick darauf sieht Pitt, dass eine Mitteilung auf seine Combox gesprochen wurde. Also gut, denkt er, vielleicht ist es wichtig. Er stellt die Verbindung her um die Nachricht abzuhören und schaltet das Handy auf Lautsprecher, damit die anderen gleich mithören können.

„Hier Schreiner!“ schreit es ihm aus dem Lautsprecher entgegen, „Pitt Brett, was zum Teufel treiben sie eigentlich in Interlaken? Und was zum Geier fällt ihnen eigentlich ein? Ich habe ihnen deutlich gesagt, dass sie gefälligst den Herrn Moser in Ruhe lassen sollen! Und sie Idiot stellen einen Antrag für eine Überwachung durch eine GSG9-Einheit! Sind sie von allen guten Geistern verlassen? Der Bürgermeister macht mich hier sowas von fertig, weil sich der Moser beim ihm beschwert hat. Ich rate ihnen dringendst, sich sofort zum Rapport bei mir zu melden, sonst garantiere ich ihnen, dass sie den Tag bereuen werden, an dem sie geboren wurden!“

Die drei sitzen einige Augenblicke ruhig da, um das soeben Gehörte zu verdauen, bis Pitt das Schweigen bricht: „Der Kerl riskiert eine grosse Lippe dafür, dass er mit den Anderen irgendein krummes Ding am Laufen hat. Da bin ich hundertprozentig sicher. Das sagt mir mein Polizistengespür. Und wieso weiss der Kerl, dass ich in Interlaken bin?“



Wird Pitt Brett sofort zurück nach Duisburg fahren?

Ist er auf dem richtigen Weg mit seinem Verdacht?

Wird Kurt Pflümli alleine weiter recherchieren im Berner Oberland?


Sonntag, 7. Juni 2009

Der Traum

völlig verdattert schaut Pitt auf sein Handy und sieht Harry vorwurfsvoll an.

Ist was? Fragt Harry und guckt Pitt unschuldig an.
Du weißt ganz genau was los ist, Schuft, Elendiger.
Ich hab nix verbrochen! Harry versucht eine Lücke zu finden, aber Pitt läßt nicht locker.
Dann sag mir mal, woher eine gewisse Person meine Nummer hat? Im Telefonbuch steht sie nicht und eigentlich weiß nur ich wie die Nummer lautet, mit Ausnahme eines; ach so vertrauenswürdigen Idioten; Namens Harry.

Hallo bist Du noch dran? Plärrt das Handy. Klar doch, erwidert Pitt, ich muß nur noch ein paar Interna klären.

Harry schaut verschämt aus dem Fenster und sieht zu seiner Freude ein Pizzataxi und will gleich hinrennen, aber Pitt hält ihn zurück.

Nicht so schnell mein „vertrauenswürdiger Freund“. Egal, was Du vorhast, es geht auf Deine Kosten, ich nehm ne Familienpizza Cippola und wenn die 100 Euro kostet. Mach hinne, ich hab hier ein Telefonat, das Dich nichts angeht.

Harry entschwindet aus dem Wagen; froh dem folgendem Gesäusel zu entrinnen; und trabt fröhlich dem Pizzawagen entgegen.

So, alles erledigt säuselt Pitt ins Handy.

Nix ist erledigt antwortet Gabriela, und lass Deinen armen Jung in Ruhe, der hat nun wirklich nichts verbrochen. Hast Du jetzt Lust, mit mir zum Essen zu gehen, oder nicht. Ich hab keine Zeit für Hinhaltungen, Entweder JA oder NEIN.

Boha eyyyy, morgens um 12 kann ich noch nicht sagen, wann ich Zeit habe. Aber, mal eine Frage, kennst Du den Moser? Was? Ja, Du kennst Ihn? Klar, ich hab Zeit, wann ist die Essenszeit eingeplant? Sag schon, ich hab seit 48 Stunden nicht mehr geschlafen, vom Essen ganz zu schweigen.

Na um 20.30 Uhr kriegst was zu fuddern.

Naja, da hab ich ja noch acht Stunden Zeit zu ratzen, aber vorher geh ich noch ein bißchen PC spielen und anschließend hau ich aufs Ohr.

Du spielst am PC? Das als Polizist? Hast wohl sonst nichts zu tun?

Hör mal Gabriela, ich spiel net viel, abber ich spiel richtig und ich kann SPIELEN von WIRKLICHKEIT trennen. Die Scharmützel auf der Arbeit übertreffen eh alle Spiele.

So, ENDE, um spätestens 21 Uhr bin ich da. Jetzt leg ich mich erst mal aufs Ohr und träume ein wenig.

„“““““Pitt macht es sich auf dem Autositz bequem und sagt Harry, daß ER momentan der Boss ist und ihn nicht ohne Grund wecken soll, aber, sollte er um 20 Uhr noch schlafen, auf jedenfall wecken.

Pitt fällt in einen komatösen Schlaf, und träumt ein wenig von Harry und Psychologie.

„Dr. Harry spricht ihn an. Zunächst reagiert Pitt nicht. Doch Harry´s Ansprache wird lauter und fordernder. Es kann ja nicht angehen, dass er von einem Teilnehmer des Flügelklauerskrimi ignoriert wird.
"Hey! Ich rede mit Dir! Was ist Ihr Problem?"
"Hmm? Ach so, ist doch egal, mir kann sowieso niemand helfen..." Pitt starrt weiterhin frustriert auf seine Hände.
"Ich kann Dir nicht helfen? Ich habe bisher noch jedem geholfen!" sagt Harry und denkt dabei "....ausser mir selbst..."
Harry lässt nicht locker "Nun rede endlich. So kommen wir nicht weiter. Wieso bist Du so betrübt?"
Der Neue schaut ihn ernst an und sagt: "Ich habe etwas sehr wichtiges verloren!" Dann starrt er wieder auf seine leeren Hände.
Harry glaubt nicht, was er da hört. "Etwas verloren? Was kann das sein, dass Du Dich so hängen lässt?"
Pitt antwortet nicht.
Harry redet weiter auf ihn ein: "Nun komm schon, raus damit. Den Autoschlüssel? Die Rollex? Hmm... den Ehering? Hey, man kann alles ersetzen. Vielleicht findest Du es ja auch wieder!".
Leise antwortet der Pitt: "Was ich verloren habe, kann man nicht ersetzen. Es ist ein Desaster!"
Harry platzt der Kragen: "Nun reiß Dich mal zusammen. Was kann so wichtig sein, dass Du Dich so gehen läßt? Nun rede endlich! Das halte ich ja im Kopf nicht aus!"
Pitt bleibt stumm, starrt auf seine Hände.
"DU SOLLST ENDLICH REDEN!!! WAS HAST DU VERLOREN???" Harry war jetzt wütend aufgesprungen. Es machte ihn krank - diese Resignation wegen einer offensichtlichen Kleinigkeit.

Pitt sieht ihn erschrocken an und murmelt: "Was ich verloren habe? Meine Punkte beim Chef habe ich verloren. Ich war so nah dran! Ich hatte einen besseren Start, ging gleich in die Offensive... Psychomäßig war ich weit vorn und ich ließ nicht locker! Diesmal wollte ich keine Fehler machen! Doch dann ist es passiert. Einen Moment nicht aufgepasst und meine Vorbehalte gegen Moser wurde von des Chef´s Anwälten aufgerieben. Dann war es schnell vorbei. Es war nichts mehr zu machen. DAS habe ich verloren!"“““““““

Hallo Aufwachen sagt Harry und rüttelt Pitt an den Schultern. Hallo, Aufwachen Du faule Nuss, mich anscheißen, aber immer auf der faulen Haut rumliegen, soweit kommt es bei mir nicht. Beweg Deinen breiten Hintern nach draußen. Moser fährt mit seiner Matratze weg. Und zum Dank für Deinen Anschiß hab ich das Treffen mit Gabriela fürsorglich abgesagt.

Wir brauchen direkten Kontakt, mit den Schweizern, pack Deinen Koffer für 3-5 Tage und beweg anschließend Deinen dümmlichen Körper, samt Auto natürlich, zu meiner Wohnung und hol mich ab. Um 20 Uhr ist Abflug und ….
die Sache mit Gabriela ist noch nicht ausgestanden!!!!!!

Zuhause steigt Pitt aus und denkt, Moser ist hundertprozentig in der Sache verstrickt. Schikanieren kann er bestens, aber die Schweizer und ich werden ihm das austreiben. Die Gesäßsfiedel kennt uns nicht und wird sich demnächst ziemlich ungemütlich fühlen. Einen Vorteil haben wir, die Schweizer, brauchen nicht vor der deutschen Herrlichkeit zu ducken, die können sagen was Sache ist, und nicht so wie ich oder Harry..........

Na, auf jedenfall kommen die Wichtigen Sachen jetzt mal auf den Tisch, und zwar ohne Telefon oder Fax. Die Schweizer haben Möglichkeiten, auf die wir nicht zurückgreifen können. Die können die Beweise durch ihren Teilchenbeschleuniger jagen und die Ergebnisse werden uns sicher in Staunen ausbrechen lassen.

Moser, DICH krieg ich allemale, egal was DU veranstaltest. Den Job kannst Du Dir vor´s Knie nageln.Und Deinen Freund den Bürgermeister kannst Du auch gleich abschreiben. Aber momentan habt ihr noch Ruhe, ich informiere mich erst mal auf des Bürgermeisters Kosten in der Schweiz und werde auch die Spesen erträglich gestalten. Harry Fritten, ich Rinderfilet in Pfefferrahmsoße.

Bevor Pitt sich zu seiner Wohnung begibt, stellt er einen Antrag beim Richter zwecks Hausdurchsuchung bei Moser und sicherheitshalber eine Rundumbewachung der Villa durch GSG 9


Kriegt Pitt die Genehmigung zur Hausdurchsuchung?
Bringt die Rundumüberwachung was?
Haben sie was im Pizzataxi bekommen^^?